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Brücke Dietmar-Hopp-Allee
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Brücke Hochholzerweg - Details

3 Brücken über die B39

Einbindung
Die Anlage der neuen B39 am südlichen Stadtrand Walldorfs sieht insgesamt 3 Brücken zur Querung der neuen Südumgehung vor. Sie folgen in einem Abschnitt mit einer Länge von weniger als einem Kilometer aufeinander.

Funktional stellen sie die Vernetzung der alten und neuen Walldorfer Siedlungsflächen mit den Arbeitsplätzen (u.a. SAP) und dem freien Landschaftsraum her. Sie tun dies als Fuß -und Radwegeverbindung und für die Busse des ÖPNV.

Die Anschauung des mit Stadterweiterung und Südumgehung neu geschaffenen Ortsrandes der Stadt Walldorf wird wesentlich von den neuen Brückenbauwerken mitbestimmt. Sie sind "Visitenkarte" der Stadt für Besucher und Vorbeifahrende

Anforderungen
Die Brücken erfüllen in verschiedenen räumlichen Situationen unterschiedliche Aufgaben (Lastaufnahme, Querschnitte, etc.). Die Konstruktion muss flexibel auf diese wechselnden Anforderungen reagieren können.

Sie müssen eine der städtebaulichen Situationen entsprechende angemessene Zeichenhaftigkeit entwickeln.

Bei all Dem sollen die Brücken durch verwandte Konstruktions-Prinzipien und gemeinsame Details als "Familie" wahrnehmbar bleiben.

Ein klar lesbares Tragsystem mit gut proportionierten, schlanken Traggliedern war ebenso ein wesentliches Ziel der Planung wie die Einhaltung der Vorgabe sich im Kostenrahmen „normaler“ Brückenkonstruktionen zu bewegen (im Mittel der 3 Brücken ca. 2.000,- EUR /m2 abgerechnet).

 

 

Einhaltung der Vorgabe sich im Kostenrahmen „normaler“ Brückenkonstruktionen zu bewegen (im Mittel der 3 Brücken ca. 2.000,- EUR /m2 abgerechnet).

Konstruktion
An Hand von Modellen wurden verschiedene Lösungsansätze entwickelt und in den Gremien der Stadt diskutiert. Die letztlich gewählte Variante mit Pylonen und Abspannungen auf Basis der geometrischen Grundordnung von senkrechten, waagerechten und 45°-geneigten Stäben und Seilen verbindet die Bauwerke, ohne die Wirkung der einzelnen Brücken zu nivellieren.

Das statisch- konstruktive System ermöglicht eine durchgängige Ausbildung der Tragwerkselemente und Knotenpunkte. Dem gewünschten Erscheinungsbild einer "Brückenfamilie" entspricht das System bis ins Detail.

Die Ausbildung als Stahlverbundkonstruktion ist sehr wirtschaftlich und ermöglicht die Einhaltung des Kostenrahmens.

Der Fachwerk-Pylon der Brücke am Kreuzungspunkt Dietmar-Hopp-Allee macht die Einfahrt ins Gewerbegebiet weithin sichtbar und schafft damit das an dieser Stelle erforderliche städtebauliche Merkzeichen. Zurückgesetzt im Gitterwerk des Pylonen wird eine 3-dimensionales Lichtobjekt die optische Präsenz des Ortes noch steigern.

Die niedrigen Y-Pylone  der Busbrücke und der Fuß-Radwegebrücke Hochholzerweg sind konstruktiv verwandt, ohne die Dominante zu konkurrieren.

Die senkrecht zur Bundesstrasse verlaufenden Erdrampen sind kurz gehalten, die Brückenkonstruktion ist entsprechend um drei jeweils Feldweise unterstützte Achsen verlängert. Die natürliche Durchlüftung in Ost West Richtung bleibt unbehindert, womit eine im Planfeststellungsverfahren eingebrachte Forderung des Landschaftsschutzes erfüllt ist.

Die Brückengeländer sind in zwei Ebenen aufgebaut.

Das Brüstungselement aus V2A-Flachstahlrahmen ist seitlich an den Brückenrändern angeschlagen. Sie sind 15° Grad gegen die Senkrechte nach Außen geneigt. Eine Füllung aus Edelstahlgewebe ist auf die Rahmen gespannt.

Team
Schon die verschiedenen Lösungsvarianten der Vorkonzeption wurden hinsichtlich der gestalterische Aspekte (Städtebau, Brückenfamilie, Lesbarkeit der Konstruktion, maßstäbliche Gliederung, etc.) und der statisch-konstruktiven und nicht zuletzt wirtschaftlichen Möglichkeiten im Team von Architekten und Tragwerksplaner diskutiert und weiterentwickelt.

Der gemeinsam erarbeitete Lösungsansatz ermöglichte die Integration der vielfältigen Anforderungen. Die Arbeitsweise im Team wurde konsequent über alle Leistungsphasen bis hin zur konstruktiven Durcharbeitung der einzelnen Knotenpunkte (Maßstäbe 1:5 bis 1:1) beibehalten.

Für die Realisierung der Beleuchtungskonzeption wurde das Team

zusätzlich von einem Elektroingenieur unterstützt.

Das Gewebe vermittelt ein je nach Blickrichtung (geschlossen/transparent…)und Lichtverhältnis (Tag-Nacht, Moiré..) wechselndes Erscheinungsbild

Die zweite Ebene bildet der eigentliche Handlauf des Geländers. Nach Innen, von der Umwehrung abgesetzt, schwebt er vor der Brüstung. Er besteht aus einem zusammengesetzten V2A- Profil, das neben den LED Leuchten zur blendfreien Beleuchtung auch die Kabelführung aufnimmt.

 

 

3 Brücken über die B39 bei Walldorf

Aufgabe:
Neubau von drei Brücken über die B39 bei Walldorf

Auszeichnung:
BDA Baden-Württemberg Guter Bauten 2006

Auftraggeber:
Stadt Walldorf

Brückenlänge: 
Fuß- und Radwegbrücke Hochholzer Weg: 98m
ÖPNV-Brücke SAP Campus: 91m
Fuß- und Radwegbrücke Dietmar-Hopp-Allee:  77m

Bauzeit:
Übergabe 2003

Objektplanung:
Jöllenbeck & Wolf Architekten BDA
Planung und Bauleitung Leistungsphasen 1-9
Mitarbeit:
Daniela Dittner

Tragwerksplanung:
Dipl. Ing. J. Hymon

Fotografien:           
Karl Ackermann

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