Mit dem Wohnheim in den Breitwiesen realisiert die Lebenshilfe Wiesloch ein Wohnprojekt für Menschen mit geistiger und körperlicher Einschränkung. Der Neubau schafft 24 Wohnplätze, 8 Kurzzeitunterbringungsplätze und 14 Plätze in Tagesstruktur für Senioren.
Teil der Nachbarschaft „In den Breitwiesen“ entsteht auf dem ehemaligen Gewerbegelände der „Wellpappe Wiesloch“ ein neues Stadtquartier. Die zentrale Lage der Konversionsfläche mit fußläufigem Anschluss an Nahverkehr, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen der Stadt ist attraktiv. Neben ca. 200 Wohneinheiten werden Flächen für kleinteiliges Dienstleistungsgewerbe und eine Kita realisiert. Als sozialer Baustein ist das Wohnheim der Lebenshilfe an der zentralen Zufahrt der Auftakt ins Quartier.
In diesem Vorfeld bündeln sich die Wege- die Lebenshilfe realisiert hier einen kleinen mit Bäumen überstellten Platz. Er bietet Sonnen- und Schattenplätze und soll sich zu einem inklusiven Treffpunkt in der neuen Nachbarschaft entwickeln. Die Flächen sind multifunktional auch für Veranstaltungen nutzbar - ein öffentlicher und im mehrfachen Sinn barrierefreier Raum. Haupteingang und die Außenterrasse des Bewohner-„Cafés“ sind dem Platz zugeordnet.
Zwei tiefe Einschnitte mit Freisitzen strukturieren den dreigeschossigen Baukörper entsprechend seiner inneren Ordnung. Die Gliederung integriert das Haus maßstäblich in sein Wohnumfeld und vermeidet den Ausdruck eines Heimbaus. Ein grüner baumüberstellter Saum gibt den Freiterrassen des Erdgeschosses und den Freisitzen auf den Geschossen eine attraktive Orientierung. Heckenpflanzungen schließen schützend zur befahrenen Breitwiesenstraße ab, ohne abweisend zu wirken. Eine kleine Vorfahrt am Rand des Vorplatzes ermöglicht kurze Wege und integriert den Hol- und Bring-Verkehr der Bewohnerbusse Störungen vermeidend ins Wohnumfeld. Die Parkierungs- und Anlieferungsflächen des Betriebs liegen „beiseite“ am westlichen Ende des Grundstücks. Sie sind außerhalb des Wohngebiets direkt von der Breitwiesenstraße erschlossen.
Gemeinsam Wohnen Ein kleines Foyer empfängt die Ankommenden am Hauptzugang und schafft Orientierung - von hier finden Bewohner und Besucher leicht zu den unterschiedlichen Nutzungsbereichen.
Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Bewohner Café mit Küche die Räume für eine Seniorenbetreuung. Diesen zentralen allgemeinen Nutzungen angegliedert sind die Verwaltung, ein Personalaufenthaltsraum mit Umkleide, HW-Räume und ein Technikraum für die Haustechnik. Als weiterer inklusiver Baustein liegt zusätzlich separat erschlossen eine Wäscherei, für die externe Wäscheannahme- und Ausgabe besitzt er einen separaten anfahrbaren Zugang im Erdgeschoss, der Tagesablauf der Bewohner bleibt von diesen Abläufen unberührt.
Im ersten und zweiten Obergeschoß sind je Ebene 3 Wohngruppen zusammengefasst. 2 Einzelzimmer erhalten jeweils einen direkt dem Zimmer zugeordneten Sanitärbereich. Die weiteren teilen sich ein Bad. Sie sind über einen separierbaren kleinen Vorraum erschlossen. Die zwei Zimmer können damit für Paargemeinschaften zusammengeschaltet werden. In der Fuge zwischen den Wohngruppen sind von Ost nach West durchwohnbare Gemeinschaftsbereiche mit Küchen angeordnet. Die Bewohner gehen aus ihren Wohnclustern nach draußen auf die lichte „Gasse“. Hier können sie den ihnen angenehmen Aufenthaltsort, die gewünschte Aktion oder die gesuchte Person wählen und finden.
Inklusion Die zentrale Idee das Wohnheim als Teil einer Nachbarschaft zu entwickeln wird über das räumliche Angebot hinaus, von verschiedenen konzeptionellen Überlegungen zur Nutzung flankiert:
Der Gemeinschaftsraum im Wohngebäude der Lebenshilfe Wiesloch, der an diesen Freibereich angrenzt, kann am Wochenende als „inklusives Quartiers Café“ genutzt werden und die Begegnung und Kommunikation von Menschen mit und ohne Behinderung zusätzlich fördern. Der Gemeinschaftsraum ist baulich so konzipiert, dass er unter der Woche auch losgelöst von der Lebenshilfe von Vereinen genutzt werden kann, so dass behinderte Menschen, die in diesem Haus wohnen, eigenverantwortlich vom Verein in ihr Angebot integriert werden. In engem Kontakt mit der Stadt Wiesloch, der VHS und den Stadtvereinen wird an einem entsprechenden Konzept gearbeitet.