Werte erhalten – Weiterbauen statt Abriss
Die Sporthalle am Stadion, Teil des Schul- und Sportzentrums in Wiesloch, wurde 1963 nach den Plänen des Wieslocher Architekten Werner Degreif erbaut. Zahlreiche Wohnbauten aber auch öffentliche Bauten wie das Nußlocher Rathaus stehen für die herausragende Leistung des leider sehr früh verstorbenen Architekten.
Diese Leistung fordert Sensibilität im Umgang mit der vorhandenen Sporthalle. Maßnahmen am Gebäude sollen respektvoll die vorhandenen Qualitäten bewahren und die gesamte Anlage der Tradition des Bestandes folgend in einen zeitgemäßen Zustand weiterentwickeln. Zu den besonderen Merkmalen des Bestandes zählen neben den ausgewogenen Proportionen des Baukörpers u.a. das filigrane Dachtragwerk sowie die Belichtung der Halle.
Undichtigkeiten des Daches sowie der schlechte Zustand des Sportbodens waren zunächst die unmittelbaren Auslöser der Sanierungsmaßnahme. Eingehende Untersuchungen des Bestandes zeigten jedoch die zwingende Notwendigkeit einer Generalsanierung. Die Halle wurde bis auf den Rohbau und die Stahl- Dachträger zurückgebaut.
Die architektonische Qualität des bestehenden Gebäudes sowie der Kostenvorteil gegenüber einer Neubauvariante waren die Grundlage zur Entscheidung, die bestehende Halle zu erhalten.
Im Zuge der Maßnahme wurde dem langjährigen Wunsch der Jugend und Vereine nach einem Veranstaltungsraum entsprochen. Dieser wurde seitlich an das neu geschaffene, barrierefrei zugängliche Eingangsfoyer angehängt. Der Mehrzeckbereich ist wahlweise für den Sportbetrieb oder auch für externe Veranstaltungen nutzbar.
Technik und Energie:
Die Sanierung umfasste die komplette Erneuerung der Haustechnik sowie die Neuinstallation einer Lüftungsanlage. Durch die Maßnahmen und die Verbesserung der Wärmedämmung wurden die Vorgaben des Niedrigenergiestandards der Wärmeschutzverordnung 1995 erfüllt.
Auf dem Süddach der Halle wurden 40 m2 Kollektorfläche zur Warmwassergewinnung für den Sportbetrieb und 760 m2 Photovoltaikelemente zur Stromerzeugung installiert.
