Feuerwehrhaus Bad Wildbad
Leitidee
Das neue Feuerwehrhaus und die Abstützungen des Geländes bilden eine neue Hangkante zur Calmbacher Strasse.
Vor- und Rücksprünge fassen die Freibereiche Übungshof und Alarmparkierung. Der 3-geschossige Verwaltungsbereich, der Übungsturm und die Übungswand stehen vor der Kante und markieren den besonderen Ort in der Perspektive des Stadteingangs. Das großflächige Programm wird in die Topographie eingebettet. Ihre Einbindung schafft den Hintergrund für diekleinmaßstäblichen Elemente im Vordergrund.
Im Zwischenraum von Hangkante und Verwaltung entsteht eine Erschließungshalle, die alle 3 Ebenen räumlich miteinander verbindet und vielfältige Bezüge in den Aussenraum schafft.
Funktion
Direkte Wegeführung vom Aussenparkplatz zu Umkleiden, Funkzentrale und Fahrzeughalle. Zentrale Lage Funk/ Einsatzbereitschaft mit Blickbezug Fahrzeughalle und Alarmhof.
Direkte Anbindung Lager an die Fahrzeughalle.
Unabhängige Erschließung von
Alarmbereich
Verwaltung
Schulung
Jugendfeuerwehr
Energie/ Wirtschaftlichkeit
Passivhausstandard
Der Neubau der Feuerwehr in Bad Wildbad soll in Passivhausbauweise realisiert werden. Um einen niedrigen Heizwärmebedarf zu realisieren und ein behagliches Raumklima zu verwirklichen werden grundlegende Rahmenbedingungen realisiert:
Optimierung des AV- Verhältnisses durch kompakte Anordnung der zu beheizenden Räume
Wärmedurchgangskoeffizient der Bauteile <0,15 W/m2K
Wärmedurchgangskoeffizient Verglasung Uw <0,85 W/m2K
Heizwärmebedarf <15 kWh/m2a
Heizlast ca. 10-20 W/m2
Übertemperaturhäufigkeit <10%
Luftdichtheit des Gebäudes < 0,6 h^-1
Wärmerückgewinnungsgrad der Lüftungsanlage >80%.
Zwischen der Fahrzeughalle und dem Hauptgebäude ist eine gute thermische Trennung notwendig. Die Tore werden wärmegedämmt ausgeführt. Ein Gründach kommt zur Ausführung.
Lüftung
Die Belüftung des Gebäudes erfolgt über eine zentrale Be- und Entlüftungsanlage. Es wird überall sowohl eine Grund- wie eine Bedarfslüftung vorgesehen. Es soll eine Anlage mit rekuperativem Wärmetauscher mit einem Wärmerückgewinnungswirkungsgrad von > 80% zur Ausführung kommen. Die Lüftungsanlage wird innerhalb der thermischen Hülle installiert.
Die Fahrzeughalle wird nicht be- und entlüftet. Lediglich eine temporäre Lüftung der Halleüber ein Abgasabsaugstystem wird vorgesehen.
Raumklima
Aufgrund des hohen Wärmeschutzes sind die Grundvoraussetzungen für einen guten winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz gegeben. Die massive Bauweise aus Stahlbeton undKalksandstein führt zu einer hohen Gebäudeträgheit und somit zu einem angenehmen sommerlichen Raumklima.
Energieversorgung
Die Energieversorgung erfolgt über eine Heizzentrale im EG. Die Heizungszentrale mit Pufferspeichertechnik wird aus wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten so gestaltet, dass die Wärmeversorgung über Holzpellets erfolgen kann. Auf diese Weise kann eine CO2-arme Energieversorgung für das Neubauvorhaben realisiert werden.
Die Wärmeübergabe erfolgt über statische Heizflächen. In der Fahrzeughalle sind Decken-Flächenheizsysteme für eine Grundheizung vorgesehen.
Solarenergie
Das vorhandene Flachdach bietet eine großzügige Fläche zur Installation von Solarsystemen (Photovoltaik und Solarthermie). Bei Ausrichtung nach Süd-Osten kann eine Photovoltaikanlage auf der Fahrzeughalle mit einer Leistung von ca. 42 kWp realisiert werden.
Nachhaltigkeit
Durch die große Photovoltaikanlage und die Holzpelletanlage kann das Gebäude CO2 neutral betrieben werden. Insgesamt handelt es sich um ein Nullemissionsgebäude.
Energie/ Fassade
Gebäudehülle
Die Gebäudehülle des Hauptgebäudes verfügt über einen sehr hohen Wärmeschutz mit Dämmstärken von ca. 20 cm bis 30cm. Somit werden U-Werte <0,15 W/m2K erreicht.
Die Fenster verfügen über wärmegedämmte Fensterrahmen mit 3-fach-Verglasung und einem (UW) - Wert < 0,85 W/m²K. Die hohe Qualität der Verglasung sorgt im Winterfall für geringe Wärmeverluste wie auch für ein angenehmes Raumklima durch Vermeidung von Strahlungstemperatur-Asymetrien in den Räumen durch hohe Oberflächentemperaturen der transparenten und opaken Bauteile.
Bei der Konzeption der Gebäudehülle soll darauf geachtet werden, dass das Gebäude außerhalb der Heizperiode (März bis Oktober) konventionell natürlich belüftet werden kann.
Dadurch kann die Hilfsenergie für die Lüftungsanlage im Sommer eingespart werden. Die öffenbaren Fensterflügel werden so konzipiert, dass diese nicht zu groß sind und somit, trotz schwerer 3-fach-Verglasung, noch gut bedienbar bleiben.