Konzept
Lageplan
Eingangsgeschoss, Aufnahme, Station
Eingangsgeschoss, Station
Obergeschoss, Aufnahme, Therapie
Längsschnitt
Querschnitt
Grundrissdetail
Fassadendetail
Ansicht Süd-Ost
Ansicht Süd-West

Forensische Stationen PZN Wiesloch

Forensische- Terrassen
Das Psychatrische Zentrum Nordbaden in Wiesloch ist charakterisiert durch die Anlage im Park.

Die Neuordnung der Aufnahmestation und Stationen 13/14 bietet die Chance diese, für die Patienten förderliche Atmosphäre auch „hinter der Mauer“ wirksam werden zu lassen. Die Aufgabe beansprucht Architektur in besonderer Weise, um Ordnung herzustellen.

Das „Bauliche gerät damit leicht zum Ausdruckträger des „Restriktiven“. Das Konzept zielt darauf ab, die Atmosphäre der neuen Anlage wesentlich durch die Freianlagen zu prägen.

Ein Band bestehend aus Aufnahmestation, Station 14 und Station 13 staffelt sich terrassenartig hangabwärts.
Die Einheiten der einzelnen Stationen und deren Innenhöfe und Gärten sind in diese Terrassen eingebettet.
Vorplätze bilden die Adressen der Aufnahmestation, der Schleuse, und der Stationen 13 und 14. Senkrecht zur Hanglinie sind sie auf kurzem Weg erreichbar. Der Vorplatz der Aufnahmestation und der Schleuse wird dabei zum Entree der gesamten Anlage. Er öffnet sich zur Zufahrt und den nahgelegenen weiteren Einheiten des „forensischen Dorfs“.

 

 

Das Bestandsgebäude 85 erhält die in ihm angelegte Freistellung mit freiem Blick über die Mauer ins Tal. Es bildet Auftakt und Abschluss eines zusammenhängenden Parkbereichs hinter der Mauer, der den Patienten als Ort der Freizeitgestaltung und für therapeutische Zwecke (Sport- und Spiel, Garten, Liegewiese, …..) dient.

Nach Osten schließt die Aufnahmestation den baulichen Rand zur freien Landschaft.

Aufnahmestation
Eine großzügige Vorhalle bildet den Übergang vom Vorplatz zur Aufnahmestation. Ihr zugeordnet befinden sich einerseits die Eingänge zum ebenerdigen Therapie- und Teambereich wie zur Erschließung der im Geschoss darüber situierten Station, andererseits der Zugang für Besucher zu den von inneren Patientenwegen separierten Besucherräumen.

Beide Eingänge werden von der neugeschaffenen Schleusenpforte unmittelbar eingesehen.

Der Schleusenpforte zugeordnet liegt auch der direkte Zugang des Gebäudes zum Bereich hinter der Mauer. Der Vorbereich hinter der Mauer kann von der Pforte aus ebenfalls eingesehen werden.

 

 

Dreh- und Angelpunkt der Station  mit 3 Gruppen ist die zentrale glasgedeckte Halle mit Pflegestützpunkt und gemeinschaftlichen Räumen. Die Wohngruppe A1 orientiert sich auf einen Wandelhof mit Ausrichtung zum Vorplatz. Die Öffnung der Hofwand ist mit gerafftem Metallgewebe gesichert. Der Raumabschluss ermöglicht den Ausblick aus dem Hof heraus, sichert und gewährt nur schemenhafte Einblicke von Außen.

Die Wohngruppen A2 und A3 teilen sich einen gemeinsamen Gartenbereich.

Station 13/14
Die Stationen 13 und 14 werden als Doppelstation vorgeschlagen. Sie werden dabei allerdings nicht gestapelt angelegt, sondern terrassiert einander zugeordnet.
Jede Station erhält seinen eigenen Vorplatz mit Zugangsschleuse.

Je eine 2-geschossige Halle schafft die lichtdurchflutete Mitte der Stationen. Der Halle  zugeordnet befinden sich die zentrale Pflegestation mit Stationssekretariat und die von den Wohngruppen gemeinsam genutzten Räume.

Jede Station erhält Besucherräume auf Stationsebene. Der Besucher erreicht sie durch die Schleuse ohne die Station zu betreten. Der Patient kommt über einen eigenen Zugang von der Station aus in den Besucherraum.

Die Wohneinheiten selbst werden als überschaubare Einheit um die Innenhöfe gruppiert. Dieser Freibereich bildet jeweils die ruhige Mitte der Gruppe. Die Wohnbereiche der Patienten mit Mehrfachbehinderung (Untereinheiten 13.1 und 13.2) wird ein gemeinsamer Freibereich mit Übergang in den Garten zugeordnet. Diese Wohngruppen sind von den anderen Gruppen der Station, die sich Aufenthaltsbereiche teilen, separiert.

Die zusammengeführten Stationen 13 /14 bieten die Möglichkeit die Team und Personalbereiche zentral auf Ebene der Station 14 zusammenzuführen. Die unmittelbare räumliche Nähe ermöglicht den informellen internen Austausch und schafft Synergien im Betrieb.

Der Therapiebereich liegt über der Station 14. Die übersichtliche großzügige Gangerschließung bindet den Zugang des Treppenhauses (Kaskadentreppe von Station 13+14) und die jeweiligen Aufzüge aus den Stationen an. Eine umschlossene Laube ergänzt die Erschließung um einen Freibereich (Pause / Raucher). Die Umschließung aus gerafftem Metallgewebe schafft einerseits die notwendige Sicherung des Freibereichs, andererseits den erforderlichen Sonnenschutz der Verglasung.

Der Zugang für Externe zum Therapiebereich erfolgt vom Vorplatz der Station 14 und ist vom Pflegestützpunkt der Station 14 über die Halle unmittelbar einsehbar.

Bauphysik / Energie
Eine hochwertige Wärmedämmung von Boden Wand und Dach, eine Be-und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und der Anschluss an die die zentrale Versorgung des PZN (Holzhackschnitzelanlage) ermöglicht einen Energiebedarf von ca. 40kwh/m2a. Sollte sich eine Kollektoranlage zur Warmwasserbereitung wirtschaftlich darstellen, kann diese auf dem Dach der Therapieebene zentral positioniert werden. Die traditionelle massive Konstruktionsweise ( Speicherkapazität ) schafft gute raumklimatische Bedingungen in den Innenräumen.

WB Neubau von drei forensischen Stationen

Aufgabe:
Wettbewerb nach GRW Begrenzt EU offen

Jahr:
2008

Platzierung:
Ankauf

Auftraggeber:
Psychiatrisches Zentrum Nordbaden

Planung: 
Jöllenbeck & Wolf Architekten BDA
Mitarbeit:
Nadja Benz, Fabian Schmid

Landschaftsarchitekt:
Michael Palm

X