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Detail

Neubau eines Mehrzweckgebäudes

Schulanger
Mit der Setzung des neuen Mehrzweckgebäudes in der zentralen Perspektive der Friedenstrasse spannt sich zur bestehenden Sporthalle ein senkrecht zum Hang gerichteter, zusammenhängender Freiraum auf. Der überdeckte Platzraum vor dem neuen Mehrzweckgebäude bildet seinen Abschluss.
Die charakteristische Linie der Friedhofsmauer wird verlängert und separiert die befahrenen Flächen des bestehenden Parkplatzes vom „bespielten“ Teil der Friedenstrasse. Die dadurch entfallenen Parkplätze werden in östlicher Richtung wieder angehängt.

In Ost – West Richtung ist das Gegenüber von Schule und Friedhof charakteristisch. Wir haben die Idee diese Verschränkung sichtbar werden zu lassen. Eine mäandrierende Linie trennt das grüne Vorfeld des Friedhofs vor der Mauer von den Ausweitungen der befestigten Fläche des Schulgeländes in den Straßenraum. Hier befinden sich ganztägig intensiv bespielte Flächen, die nicht nur der Schule dienen, ihr aber die Möglichkeit eröffnen die bisherigen Freiflächen zu entlasten und als tendenziell ruhige, geschützte Freibereiche zu entwickeln. Die Verkehrserschließung bleibt ein Teil der Nutzung des Straßenraums - „shared space“

Die Freiflächen stellen mit ihrem Ortsbezug und robusten Materialien eine langfristig gut nutzbare Qualität sicher. Die Vegetation ist standortgerecht und reduziert auf Bäume, Hecken und Wiesenflächen. Einzelobjekte laden zum Verweilen und Spielen ein. Die Wahl der Mittel sollte der Aufgabe entsprechend gewählt werden.

Dr. Johannes - Faust Terrassen
Die unterschiedlichen Funktionen des Mehrzweckgebäudes werden auf einem Plateau zusammengefasst – die Johannes Faust Terrassen ermöglichen den freien Blick über Knittlingen und sind umgekehrt betrachtet aus der Perspektive der Stadt ein präsenter Ort – auf Sichthöhe mit dem alten Stadtkern.

Der Vorplatz, die Räume der Ganztagesbetreuung mit Mensa und Sporthalle stehen barrierefrei in unmittelbarem räumlichem Zusammenhang. Es ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der Zuordnung und Korrespondenz.

Auf der Galeriekante zu dieser Ebene werden die Klassen angeordnet. Ein kleiner Hof separiert die Naturwissenschaften vom Klassenzug. Durch ihre räumliche Qualität ist die Erschließung zum einen zu Unterrichtszwecken bespielbar, zum anderen als Aufenthaltsfläche der Ganztagesbetreuung nutzbar.

Tragwerk – Material
Knittlingens alter Kern ist geprägt von der lebendigen Atmosphäre der Fachwerkbauten aus Holz und Stein. Ihr bewährtes Prinzip konsequent auf das für die jeweilige Aufgabe leistungsfähigste und wirtschaftlichste Material zu setzen wird im Neubau des Multifunktionsgebäudes weitergeführt:
Sockel und erdberührte Bauteile sind aus Beton und Mauerwerk konstruiert. Die ebenfalls massiven Vorsatzschalen der hochgedämmten Außenbauteile sind langjährig Wartungsfrei – auch bei robuster Beanspruchung. Die steinerne Basis ist von einer leichten

filigranen Skelettkonstruktion überspannt, die hocheffizient (Vorfertigung) alle Funktionen unter einem Dach vereint.
Der Wechsel von großflächigen geschlossenen Wandflächen und filigranen Glaskonstruktionen bieten ein spannungsvolles Bild, inszenieren die Blickbeziehungen nach Außen.

WB Knittlingen Multifunktionsgebäude

Aufgabe:
Wettbewerb nach RPW Begrenzt EU offen

Jahr:
2013

Platzierung:
Ankauf

Auftraggeber:
Stadt Knittlingen

Planung:
Jöllenbeck & Wolf Architekten BDA
Mitarbeit:
Anja Bleh

Landschaftsarchitekt:
Michael Palm

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